Artikel von Dr. med. Brigitte Karner und Dr. med. Wolfgang Karner
Die Parkinsonerkrankung (Schüttellähmung) entsteht durch einen langsamen, fortschreitenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Neben motorischen Beschwerden wie Verlangsamung der Bewegungsabläufe (Akinese) das steif werden der Glieder (Muskelstarre) und Zittern (Ruhetremor) kommen an weiteren Beschwerden Schlafstörungen, psychovegetative Probleme, Depressionen, Erschöpfung und kognitive Veränderungen dazu.
Parkinson: Eine der häufigsten Nervenerkrankungen weltweit
Etwa 1 % der Weltbevölkerung leidet an Parkinson, was diese Erkrankung zur zweithäufigsten Nervenerkrankung nach der Alzheimer-Demenz macht. Der Auslöser der Krankheit ist das Absterben der dopaminproduzierenden Nervenzellen in der Substantia Nigra, was zu einem Mangel an Dopamin führt. Dadurch wird die Signalübertragung im Gehirn gestört und Bewegungsstörungen treten auf. Frühwarnzeichen für Parkinson können Stimmungsschwankungen, der Verlust des Geruchssinns sowie Verstopfung sein. Zur Behandlung wird häufig Levodopa eingesetzt, um den Dopaminmangel auszugleichen, doch das Medikament kann viele Nebenwirkungen haben.
Ursachen und Zusammenhang mit Insulinresistenz
Obwohl die genauen Ursachen der Parkinsonerkrankung bislang nicht vollständig geklärt sind, gibt es Hinweise darauf, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung und eine erhöhte Insulinausschüttung Dopaminveränderungen im Gehirn hervorrufen können. Studien zeigen, dass Menschen mit den höchsten Insulinspiegeln eine geringere Dopaminproduktion aufweisen. Zudem ist der Zusammenhang zwischen Parkinson und Insulinresistenz gut belegt: Bei etwa 80 % der Parkinson-Patienten liegt Insulinresistenz oder Prädiabetes vor.
Daraus ergibt sich die Überlegung, Insulinresistenz durch eine ketogene Ernährung zu bekämpfen. Diese Ernährungsweise hat neuroprotektive Eigenschaften und könnte die Erkrankung positiv beeinflussen. Ähnlich wie bei Alzheimer ist bei Parkinson die Glukoseaufnahme im Gehirn eingeschränkt, wodurch Ketone helfen können, die Energiekrise im Gehirn zu überbrücken.
Ketogene Ernährung als Therapieansatz
Bei Parkinson sind die Nervenzellen aufgrund der Schädigung der Mitochondrien besonders auf Ketonkörper angewiesen. Eine erhöhte Zufuhr von Ketonen wirkt sich positiv auf die gestörten Stoffwechselprozesse aus und kann den Verlust von Nervenzellen deutlich verringern. Ein Forschungsteam um Dr. Henrich am Universitätsklinikum Marburg untersucht derzeit in einem dreijährigen Forschungsprojekt die Auswirkungen der ketogenen Ernährung auf Parkinson. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, auch wenn umfangreichere Resultate noch ausstehen.
Dr. M. Tidmann von der AT Still University führte eine Pilotstudie mit 16 Parkinson-Patienten durch, bei der alle Variablen des UPDRS-Scores (Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) verbessert wurden. Zu den Verbesserungen zählten unter anderem die Reduzierung von Brain Fog, depressive Symptome sowie die Kognition und Stimmung. Eine größere, randomisierte und doppelblinde Studie (RCT) ist derzeit in Vorbereitung.
Wichtige Ergänzungen und ärztliche Begleitung
Für Patienten mit Parkinson sollte die ketogene Ernährung idealerweise mit Omega-3-Fettsäuren und MCT-Öl angereichert werden, um den bestmöglichen therapeutischen Effekt zu erzielen. Eine solche Behandlung sollte jedoch stets ärztlich begleitet werden, um den Krankheitsverlauf optimal zu unterstützen und mögliche Nebenwirkungen zu überwachen.
Unsere Patienten mit Parkinsonerkrankung (Schüttellähmung) haben beeindruckende Erfolge mit unserer Ketomedizin erzielt.
Wir begleiten Sie in unserem Zentrum für ganzheitliche Medizin. Vor Ort in Freiburg oder auch in Form einer Online Sprechstunde.
Ihre Dr. Brigitte Karner & Ihr Dr. Wolfgang Karner
Keto-Spezialisten und Keto-Ärzte
– Parkinson’s disease, insulin resistance and novel agents of neuroprotection
Die Studie →
– Reduced insulin sensitivity is related to less endogenous dopamine at D2/3 receptors in the ventral striatum of healthy nonobese humans
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– Phillips M.C.L., Murtagh D.K.J., Gilbertson L.J., Asztely F.J.S., Lynch C.D.P. Low-fat versus ketogenic diet in Parkinson’s disease: A pilot randomized controlled trial. Mov. Disord. 2018;33:1306–1314. doi: 10.1002/mds.27390
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– Shaafi S., Najmi S., Aliasgharpour H., Mahmoudi J., Sadigh-Etemad S., Farhoudi M., Baniasadi N. The efficacy of the ketogenic diet on motor functions in Parkinson’s disease: A rat model. Iran. J. Neurol. 2016;15:63–69.
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– Stafstrom CE, Rho JM. The ketogenic diet as a treatment paradigm for diverse neurological disorders. Front Pharmacol. 2012 Apr 9;3:59. doi: 10.3389/fphar.2012.00059
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– Wlodarek D. Role of Ketogenic Diets in Neurodegenerative Diseases (Alzheimer’s Disease and Parkinson’s Disease). Nutrients. 2019 Jan; 11(1): 169.
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